Helm-lichtkeiten (III)

Und wer jetzt dachte, wir geben uns mit nur zwei neuen Helmen zufrieden: denkste, Püppi!

Auch wenn allen unseren Gladiatoren klar ist, dass unsere Helme letztendlich doch Verbrauchsgegenstände sind, so schauten wir doch nicht schlecht, als sich Pullus sein erstes Loch aus dem Helm schmieden lassen musste. Trotz aller Pflege war es nun also auch Zeit für einen neuen Helm bei ihm.

Bei fast allen Anbietern und Gladiatorengruppen ist die frühe Form mit den markanten „Insektenaugen“ zu sehen, doch gab es in der Antike zwei verschiedene Designs für Provocatorenhelme.

Deswegen haben wir dieses Mal ein wenig experimentert und zusammen mit dem Team von Fabri Armorum versucht, die spätere Helmform zu rekonstruieren. Quellen hierfür waren unter anderem ein Grabstein aus Ephesos und das Burdur-Relief. Beide zeigen eine Weiterentwicklung des klassischen Provocator-Helmes, welche auf dem Weisenau- und Niederbieberhelmen der römischen Legion basiert. Die bis unter den Hals abgesenkte Krempe bringt Elemente des Tralles-Typus mit ein.

Das größere Sichtfeld gegenüber den Augenlöchern des klassischen Provocator-Helms, die damit einhergehende bessere Luftzufuhr und die verbesserte Stabilität sollten, unserer Meinung nach, den Provocator weiter aufwerten und längere Kämpfe ermöglichen. Die Feldtests werden uns zeigen, ob man diese Vorteile mit einem noch nicht bemerkten Nachteil bezahlt.

Im folgenden Schaubild aus unserer Helmübersicht haben wir die gladiatorische Helmentwicklung dargestellt. Der Helm reiht sich direkt in die italo-keltische Designlinie ein. Uns ist noch keine wissenschaftliche Bezeichnung für diesen Helmtypus bekannt, aber „Burdur-Provocator“ war für uns erstmal ausreichend.

Eure Berliner Gladiatoren

Helm-lichkeiten (II)

Und weiter geht es mit dem Angeben über unsere tollen neuen Helme:

Wer sich noch an unseren letzten Beitrag erinnert, weiß, dass wir mehrere Helme bei Fabri Armorum bestellt haben. Hier zeigen wir euch nun das zweite Exemplar:

Myrmillomon digitiert zu Thrakomon !

Da alle unsere Gladiatoren den geliebten Sport als Hobby betreiben, kommt es recht häufig vor, dass mehr als eine Armatur, also Gladiatorenklasse, ausprobiert wird. Zudem bringt jede Armatur eine eigene Ausrüstung mit, sodass wir uns dieses Mal einen kleinen Trick einfallen lassen. Die Grundform ist ein Helm für den Murmillo, allerdings lässt sich ein Greifenkopf anbringen, was den Helm in einen annehmbaren Thraex-Helm verwandelt.

Vorlage für den Helm war erneut ein Fund aus Pompeji, welcher zuletzt im neuseeländischen Nationalmuseum ausgestellt wurde. Wieder wurde der Verzierungsgrad im Vergleich zum Original reduziert und statt Bronze Stahl verwendet, um modernen Sicherheitsanforderungen zu genügen.

Ausgangsbasis

Für die Protome , also die Verzierung in Greifenkopfform, haben wir als Vorlage den Vimose -Greif aus dem dänischen Nationalmuseum herangezogen. Unsere Gruppe stellt Gladiatoren des 1.-2.Jh.n.Chr. dar und in diese Zeit passt er perfekt.

Den Greif ich mir…

Unser Gladiator Ursus trug in der Vergangenheit bereits einen Pompeii-Helm, die Anzahl der im Ludus verwendeten Helmtypen ändert sich also nicht. Aber für Pumillus eröffnen sich viele neue Paarungsmöglichkeiten. Waren bisher nur Murmillos und Provocatoren seine Gegner, so stellen nun Kämpfe gegen einen Thraex oder einen Hoplomachus neue Optionen dar.

Entsprechend unserer Helmübersicht lässt sich leicht erkennen, dass wir nun zwei von vier historischen Helmvarianten für den Murmillo verwenden.

Eure Berliner Gladiatoren

Helm-lichkeiten (I)

Grüße !

In quasi jedem Hobby lässt sich ein Sammeltrieb entwickeln, natürlich auch in der Gladiatur. Also sammeln wir bei den Berliner Gladiatoren jetzt Helme. Entsprechend unserer Helmübersicht fehlen uns noch ein paar Exemplare und Typen. Deshalb haben wir neue Helme für den Ludus bei Fabri Armorum aus Tschechien bestellt. Hier kommt das erste Ergebnis:

Unsere Thrakerin Maevia erhält einen neuen Helm des Pompeii-Typus. Dieser basiert auf einem Fund aus der berühmten, vom Vesuv begrabenen, Römerstadt. Typisches Merkmal ist die Schlapphut-artige Krempe. Erkennungszeichen aller als Thraker kämpfenden Gladiatoren ist der Greifenkopf, welcher bei unserem neuen Helm besonders schön gearbeitet ist. Wer das Original aus Pompeii besichtigen möchte, kann dies im Louvre in Paris tun.

Wir haben uns, ob der angepeilten Haltbarkeit von 2-5 Jahren, gegen eine reiche Verzierung des Helmes entschieden, und auch beim Material sind wir vom Fund abgewichen. Statt aus Bronze ließen wir den Helm aus modernen Stahl herstellen. Dies erhöht nicht nur die Lebensdauer, sondern stellt auch ein Höchstmaß an Schutz sicher.

Anhand des folgenden Bildes kann der neue Helm in die verwendeten Helme der Kaiserzeit eingeordnet werden. Somit hat unser Ludus nun bis auf den Thraex-Tralleshelm alle kaiserzeitlichen Helme im Einsatz.

Für die besonders Interessierten sei auf das Kapitel 8.1. im Thrakerhandbuch verweisen.
Dort finden sich neben weiteren Bilder auch tiefergehende Erläuterungen zur Nutzung der Helme.

Eure Berliner Gladiatoren

Jahresabschluss

Salve Amici,

das Jahr 2018 geht für die Berliner Gladiatoren zu Ende und wir haben uns traditionsgemäß in der Gewölbesauna getroffen, um mal nicht in einer Arena zu schwitzen. Unsere Bitten nach römischen Aufgüssen wie „Moretum spezial“ oder „Weinrauke-Garum“ wurden leider abgelehnt oder auf das Folgejahr verschoben.
Danach ging es zum Italiener, um das Gladiatorenjahr 2018 schön ausklingen zu lassen.
Anwesend waren die Palusränge 1-3, 5 und 7-10, also 80% des Ludus.
Die Fehlenden 4 und 6 haben die Rechnung zugeschickt bekommen und dürfen den Garumaufguss zu Hause nachmachen.

Vale, eure Berliner Gladiatoren

Gruppenbild mit Schlappen O:-)

Anmerkung: das Trainign findet noch bis kurz vor der Sonnenwende statt, dann ist erstmal 2 Wichen Winterpause.

Gladiatoren-Line Training

Zu alleraller erst, bevor ich es wieder vergesse: Das Winterhalbjahr ist angebrochen, wir trainieren wieder in der Bruno-Gherke-Halle. Die Trainingszeiten sind wie gehabt: Freitags ab 16:30

Aber jetzt zum eigentlichen Beitrag:
Im Sommer haben wir in Jerichow auch ein wenig zusammen mit den Freunden das Früh- und Hochmittelalters gespielt. Die Einzekämpfe haben wir gerockt, aber im Formationskampf haben wir mal ganz gewaltig auf den Hintern bekommen. O:-)

Darum haben wir mal eines unserer letzten Außen-Trainings (genauer: den Workshop) mal für ein kurzes Line-Training benutzt…. Es machte die Außenstehenden viel Schmunzeln. (oder auch Kopfschmerzen. Je nach dem.)

Dazu mal zwei Bilder. Zwischen den Bildern liegen ca. 30 sec. Unterschied. 😀

Nicht die schönste, aber zumindest sowas wie eine Linie.
Und zum Vergleich ein paar verstörte Schafe, gniahaha…

Na, ein Glück, bin ich nicht mit auf den Bildern…..

Aber zumindest haben wir im sog. „Reenactment“ das nachgestellt, was irgendein Römischer Kaiser leibhaftig miterleben musste. (und nie finde ich eine Quelle, wenn ich wirklich mal eine brauche….grmpf…)

In diesem Sinne:
Gruß und Kuss,
Ursus