Schwerer Retiarius

Salvete Amici,

 

wer meine Ausrüstung beobachtet bemerkt, dass mich die späte Zeit der Gladiatur interessiert. Das kann man in der ersten Rekonstruktion vom Burdurrelief und dem Aufbau des späten Provocators (Artikel folgt noch) erahnen. Nun folgt eine Version des späten Retiarius (vgl. Retiariusübersicht S.8).

Die Entwicklung der Manica hat Manuel Flecker auf den Seiten 39 und 40 seiner Studien zu römischen Gladiatorenbildern[2] vom Handschuh bis zur Schulterbecdeckung im 1. Jh beschrieben.

Diesen Stand erahnen wir im Mosaik aus Bad Kreuznach (2.Jh. n. Chr), in der Weiterentwicklung zur Metallmanica, hier noch gepaart mit Galerus und wahrscheinlich auch Netz.

 

Die Abbildung zwei ist im direkten Vergleich, klar eine Stoffmanica also eine interessante Entwicklung im Vergleich zur frühen Kaiserzeit, in der immer derselbe Manicatypentwicklungsstand innerhalb eines Reliefs oder Mosaiks verwendet wurde.[2]

 

Im 3. Jh. wurde in Kos die nächste Anpassung dargestellt. Hier eine Kettenmanica, schon ohne Schulterschirm und mit einer Verlängerung der Manica in der Brustbereich. Hier existierten also beide Retiariusvariantzen parallel da in der Villa Nenning aus dem selben Zeitraum noch der leichte Retiarius dargestellt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Kellisvase aus dem dritten oder vierten Jahrhundert aus Ägypten kann man dann auf einem Fund beide Darstellungen parallel sehen, man kann wohl davon ausgehen, dass die leichte und die schwere Paarung ab dem Ende des zweiten Jahrhunderts zur Aufführung kam und sich beide Paarungen großer Beliebtheit erfreuten.

Bild Borghese mosaic, found at Torrenova, c. 330. Galleria Borghese, rome.

Kein Netz, kein Galerus…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

These: Schwerer Reti als Gegner Scissor

 

[1] Manuel Flecker

[2] Manuel Flecker S.40

[1] Alfonso Manas (2016): Evolution of the Retiarius Fighting Technique:

Abandoning the Net?, The International Journal of the History of Sport