Salvete!

Mein Name ist Tigris und ich erlerne das Handwerk des Gladiators nun mit regelmäßiger Unregelmäßigkeit seit Frühling 2022.

Wie alles begann

Im wahren Leben ist die Theaterbühne meine Arena, wo ich dafür zuständig bin, Bühnenbild und Kostüme zu entwerfen. Das ist es im Grunde auch, was mich zu den Berliner Gladiatoren gebracht hat. Ich war schon seit langem an den verschiedenen Armaturen in ihrer Form nicht nur als (Aus-)Rüstung sondern auch als eine Art Show-Kostüm interessiert. Zudem war ich auf der Suche nach ein wenig sportlicher Betätigung, die durch Spaß an der Sache motiviert sein sollte. Nachdem ich nach Berlin gezogen war, dachte ich also „Wenn es irgendwo in Deutschland eine Gladiatorenschule geben sollte, dann sicher hier“ – und wurde von der allwissenden Suchmaschine bestätigt. Ein Probetraining genügte und ich hatte Blut geleckt. (Im übertragenen Sinne. Verletzte gab es nicht.)

Meine Armatur

Beim ersten Probetraining lieh mir Ursus zunächst seine Ausrüstung als Secutor. Als ich jedoch feststellte, dass ich in dem vollkommen geschlossenen Helm mit nur zwei winzigen Augenlöchern schon vor einem Kampf von Schnappatmung besiegt werden würde, schwenkte ich sehr schnell auf den ebenfalls schwer gepanzerten Murmillo um und setze mir als dieser nun nach und nach eine eigene Armatur zusammen. Dazu gehören bisher ein Subligaculum (Lendenschurz),ein Cingulum (breiter Ledergürtel zum Schutz der Nieren), ein Gladius (Kurzschwert), eine Manica (gepolsterter Armschutz für den Schwertarm) und ein Helm. Zur Ausrüstung des Murmillo gehören üblicherweise noch ein Scutum (Großschild), welcher bisher noch eine Leihgabe des Lanista ist, sowie eine Ocrea (Beinschiene), die in absehbarer Zukunft noch angeschafft werden muss.

Nomen est omen?

Seit dem VI. Einstufungsturnier und meinem ersten Kampf vor Publikum habe ich mir das Recht erworben, einen Namen als Gladiator zu führen. Da bereits viele meiner Mitstreiter vor mir ihren Namen nach einem bestimmten Wappentier gewählt hatten, fiel meine Wahl auf den Tiger, Panthera tigris, oder kurz: Tigris. An der damit assoziierten eleganten Fortbewegungsweise muss ich sicher noch arbeiten. Doch hat das Turnier gezeigt, dass die Strategie, in Deckung zu lauern und dann im richtigen Moment mit unerwarteter Agilität zuzuschlagen, für einen Murmillo durchaus einträchtig sein kann.

Meine Ziele

Wie bereits weiter oben erwähnt, hängt meine Faszination für Gladiatoren eng mit dem „Showmanship“ dieser Kampfkunst zusammen. So ist mein oberstes Ziel, mir eine Ausrüstung zusammenzustellen, die mir das Herz des Publikums schon vor dem ersten „Pugnate!“ sichert und charaktervoll aus der bunten Schar von Gladiatoren heraussticht. Mindestens an zweiter Stelle steht das Ziel, weder mich noch meine Mitstreiter ernsthaft zu verletzen, denn bei allem Wettbewerb soll die Gladiator ein spaßbringendes Hobby und ein Ausgleich zum Alltag sein.
Ich möchte weiterhin die Kampftechniken und Bewegungsabläufe, die einen Murmillo ausmachen, möglichst gut verinnerlichen, bevor ich darüber nachdenke, mich einer weiteren Armatur zu widmen.